Interview mit D2 und WBV-Jugendkaderspielerin Melanie Hammerschmidt
Geführt von Uschi Krämer, Frauenbeauftragte des WBV


Jugend-Kaderspielerin aus Schwaikheim zu sportlichen Erfolgen, Schule, Beruf und Freizeit

Die 15 jährige Sportlerin, seit über 4 Jahren aktiv, seit 2 Jahren im DMV-Kader und die z. Zt. erfolgreichste weiblichen Jugendliche im Bereich des WBV

Steckbrief:   Melanie Hammerschmidt
Geboren am:   25.08.1993 in Stuttgart
Vereine:   seit 2005 MGC Schwaikheim

Schulausbildung: 10. Klasse Albertus-Magnus-Gymnasium in Stuttgart

Erfolge:mehrfache württembergische Kombi-, Eternit und Betonmeisterin, württembergischer Jugendmannschaftsmeister Kombi, Beton, Eternit mit dem MGC Schwaikheim 2007 und Schülermannschaftsmeister Kombi 2006,2. Platz WBV Pokal mit dem MGC Schwaikheim 2006, 2. Platz Jugendländerpokal 2008, Deutsche Schülermeisterin Beton 2007, Deutsche Schülermeisterin Eternit 2008, 2. Platz Deutsche Schülermeisterschaften Kombi 2008, 3. Platz inoffizielle Jugend weiblich Wertung JNC in Waldshut, 4. Platz JNC mit "Germany III"

Ehrenamt: MGC Schwaikheim Jugendsprecherin 2009


Frage: Melanie, mit Deinen Teilnahmen bei den Deutschen Jugendmeisterschaften, Jugendländerpokal, Nationencup, Württembergischen Jugendmeisterschaften hast Du bereits in Deinen jungen Jahren sehr viel erreicht und viele Erfolge erzielt, hast Du je damit gerechnet, als Du vor einigen Jahren das erste Mal den Minigolfschläger in die Hände genommen hast?

Melanie Hammerschmidt: Nein, auf keinen Fall. Ich wollte natürlich so schnell wie möglich Konstanz und eine hohe Konzentrationsfähigkeit und damit auch Erfolge erreichen, doch solch einen durchschlagenden Erfolg hätte ich mir nicht in meinen kühnsten Träumen vorstellen können. In so wenigen Jahren erfolgreich zu werden ist nicht selbstverständlich und fordert vor allem bei der Freizeit außerhalb des Minigolfplatzes gewisse Kompromisse.


Frage: Wie kannst Du Dir diese sportlichen Erfolge erklären?

Melanie Hammerschmidt: Natürlich sind mir diese Erfolge nicht zugeflogen. Dahinter steckt zum Einen ehrgeiziges Training aber auch viel Aufbauarbeit meiner Eltern und Betreuer (wenn ich mir mal wieder zu viel vorgenommen hatte). Ein wenig Talent schadet nie.


Frage: Deine Eltern Sabine Hammerschmidt und Rüdiger Möck sind bekannt in der Minigolf-Szene. Haben sie Dich zum Minigolfen gebracht oder hattest Du von Dir aus soviel Ehrgeiz und Willen ebenfalls einmal so erfolgreich werden?

Melanie Hammerschmidt: Ganz im Gegenteil. Meine Eltern, vor allem jedoch meine Mutter versuchte mich jahrelang vom Minigolf abzubringen und meine Interessen auf andere Sportarten zu lenken. Da sie, als ich klein war, den Minigolfplatz in Wernau besaßen, verbrachte ich über Jahre hinweg meine Wochenenden darauf und vertrieb mir meine Zeit mit "Rundendrehen" ;-). Doch als ich einmal den Wunsch geäußert hatte selbst aktiv Minigolf zu spielen meinte meine Mutter nur, dass das zu viel Zeit in Anspruch nehmen würde, die ich besser mit meinen Freunden verbringen sollte. Irgendwann konnte sie mich jedoch nicht mehr davon abhalten und somit suchten wir uns einen Verein, der die Jugend fördert und kamen daher nach Schwaikheim. Bei diesem Verein begann auch meine Mutter mit dem Minigolf spielen.


Frage: Wie hältst Du es mit dem Training, trainierst Du oft auf Deiner Heimanlage?

Melanie Hammerschmidt: Bei ordentlichen Wetterverhältnissen trainiere ich immer dienstags plus zusätzlich natürlich so gut wie jedes Wochenende. Dazu kommen die häufigen Einsätze in unserer Herrenmannschaft und die württembergische Rangliste.


Frage: Wie bringst Du Deinen Sport, Schule, Familie und Freizeit unter einen Hut?

Melanie Hammerschmidt: Das ist wirklich keine leichte Frage. Abgesehen von Sport und Schule habe ich wirklich nicht viel Zeit mich um andere Dinge zu kümmern. Wenn man jedes Wochenende weggeht und alle zu erledigenden Pflichten auf die vorausgehende Woche verschiebt bleibt in dieser nicht viel Zeit übrig. Abgesehen davon wäre die Schule natürlich auch ohne Minigolf kein Spaziergang ;-).


Frage: Kannst Du Dir vorstellen, dass Du vielleicht eine Vorbildfunktion für andere jugendliche Minigolfer und Minigolferinnen in Deinem Landesverband, dem WBV, eingenommen hast?

Melanie Hammerschmidt: In gewisser Weise schon. Ich weiß noch genau als ich vor wenigen Jahren angefangen habe konnte ich es gar nicht erwarten immer besser und besser zu spielen. Ich habe es innerhalb weniger Jahre, wie ich finde, recht weit gebracht und ich meine damit bewiesen zu haben, dass man nicht unbedingt 10 Jahre gespielt haben muss um einmal die Möglichkeit zu haben bspw. Deutscher Meister zu werden. Hätte man mir das damals gesagt, hätte ich es entweder nicht geglaubt oder es hätte mich persönlich unendlich angespornt. Also - es geht!


Frage: Seit Deinen ersten Jugendspieltagen spielst Du Kombi, welches Spielsystem magst du mehr? Was hältst Du überhaupt vom Kombispielbetrieb und findest Du es richtig ist, dass man den Kombispielbetrieb bis in die untersten Ligen einführt?

Melanie Hammerschmidt: Ich persönlich finde den Kombispielbetrieb sehr gut. Dabei finde ich es sehr anspornend, dass es nicht ausreicht, wenn man auf einem System gut spielen kann. Es wird dabei einfach mehr von einem gefordert. Du kannst noch so gut bspw. auf Eternit vorlegen, wenn du eine schlechte Betonrunde hinterher spielst war alles für die Katz. Ebenso kannst du jedoch auch nach einer mißglückten Runde noch einmal das Letzte rausholen. Ich persönlich habe dabei aber keinen Favoriten.


Frage: Was tust Du in Deiner Freizeit oder beherrscht dich auch dort Minigolf?

Melanie Hammerschmidt: Meine Freizeit besteht hauptsächlich aus Minigolf. Die Zeit, die mir dann noch bleibt verwende ich vollständig dazu, in der Schule auf dem Laufenden zu bleiben oder schon für anstehende "Urlaubstage" für DJM, ... vorzuarbeiten. Da ich durch solche Events meist Einiges versäume dürfen die Abende danach fürs Nacharbeiten hinhalten. An manchen Abenden gehe ich auch gern einfach mal mit Freunden (natürlich aus der Minigolfszene) weg.


Frage: Interessierst Du Dich noch für andere Sportarten?

Melanie Hammerschmidt: Bevor ich angefangen habe aktiv Minigolf zu spielen war ich in der Schule sehr an Tischtennis und Volleyball interessiert und war bei Beidem Teil einer Arbeitsgemeinschaft.


Frage: Würdest Du gerne einmal mit einer prominenten Persönlichkeit ein Runde Minigolf spielen und mit wem?

Melanie Hammerschmidt: Mit einer prominenten Persönlichkeit zu spielen wäre sicherlich interessant. Allerdings nur, wenn sich das "prominent" auf einen Minigolfer beziehen würde. Mit einem Spieler der 1. Herrenbundesliga Minigolf zu spielen würde mich sehr reizen. Solche Spieler wären zum Beispiel: Harald Erlbruch und Alexander Geist, aber auch Ex-Profis wie Andreas Winkel. Eine Fun-Runde mit Alexander Geist habe ich bereits gespielt. Das war ein fantastisches Gefühl und zugleich ein deprimierendes Erlebnis. Doch es war faszinierend ihm zuzusehen, mit welcher Präzision er die Bälle spielte.


Frage: Gäbe es kein Minigolf, welchen Sport würdest Du dann gerne betreiben?

Melanie Hammerschmidt: Hätte es kein Minigolf gegeben, als ich damit begonnen hatte, würde ich mir jetzt wahrscheinlich in der Tischtennis- oder Volleyball-Szene die Zeit vertreiben.


Frage: Welchen Musikstil magst Du am liebsten, hast Du eine Lieblingsband und Lieblingsinterpreten/interpretin?

Melanie Hammerschmidt: Grundsätzlich höre ich jeden Musikstil (außer Klassik). Das Lied und auch der Stil werden dabei von mir je nach Stimmung variiert.


Frage: Nenne mir Dein Leibgericht?

Melanie Hammerschmidt: Am liebsten esse ich chinesisch. "Ente süß-sauer".


Frage: Melanie, lässt Dir Dein Sport privat noch so viel Zeit, mit Freunden und Freundinnen wegzugehen?

Melanie Hammerschmidt: Neben der Schule nimmt mich der Sport zeitlich gesehen sehr weit in Anspruch. Die wenige Zeit, die mir bleibt, nutze ich zur Regeneration, was nicht immer bedeutet, dass ich mit Freunden etwas unternehme. Meist ist es so, dass, wenn sie etwas unternehmen wollen und die Zeit dafür haben, bei mir ein großes Turnier vor der Tür steht und ich somit absagen muss. Sie verstehen das zwar und sind meist auch ziemlich neugierig aber mit der Zeit wird man einfach nicht mehr gefragt.


Frage: Wie weit bist Du mit Deiner Schulausbildung und welchen Berufswunsch hast Du?

Melanie Hammerschmidt: Meinen Berufswunsch habe ich zurzeit nicht genau definiert. Ich weiß im Moment nur eines - 2012 mache ich mein ABI und darauf arbeite ich jetzt noch 3 Jahre hin. Was ich danach machen werde steht in den Sternen.


Letzte Frage: Zum Abschluss: Welche sportlichen Ziele hast Du noch für 2009 und welche für 2010?

Melanie Hammerschmidt: Im Moment konzentriere ich mich voll und ganz auf die DJM in Kempten und werde dort mein Bestes geben. Ich hoffe auf die Nominierung zur Europameisterschaft in Waldshut. Die Saison 1010 werde ich dann auf mich zu kommen lassen. Immer nach dem Motto - Eine nach der Anderen.


Uschi Krämer: Ich möchte mich sehr herzlich für dieses ausführliche Interview bei Dir bedanken und wünsche Dir persönlich weiterhin große sportliche Erfolge, viel Glück und Gesundheit für Dich und Deine Familie und Erfolg in der Schule.

Melanie Hammerschmidt: Vielen Dank. Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal bedanken, dass ich die Möglichkeit zu diesem Interview bekommen habe. Es hat mich sehr gefreut!





Interview geführt von Uschi Krämer
Frauenbeauftragte im WBV


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